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Vorhang Uuf!

Wettbewerb
Neues luzerner Stadttheater

Bauherrschaft: Stadt Luzern
Ortschaft: Luzern, Schweiz
Planung: 2021 - 2022

 

Beschrieb:

 Das heutige Theater sticht durch seine solitäre Haltung aus der Silhouette der Bahnhofstrasse heraus. Auf drei Seiten eine geschlossene Haltung und gegen die Jesuitenkirche den Eingang bildend, muss der Ersatzneubau ein weitaus einladender Ausdruck (Eingänge, Foyer, Restaurant, Roof-Top Terrasse...) darstellen. Und doch ist es wichtig, an den ursprünglichen Solitärcharakter in seiner Erscheinung anzuknüpfen. Dieser Widerspruch ist die Grundlage der architektonischen Haltung unseres Entwurfes, verknüpft mit theatralischen Themen.

 Das Volumen, das durch die geforderten Räume und deren Beziehungen zueinander entsteht, fügt sich erst durch das Gewand, dem Vorhang, und der daraus entstehenden Dachform in die Umgebung ein. Die Trauflinie der Stadtsilhouette wird übernommen und ist bewusst tiefer als die der Jesuitenkirche, um ihr den nötigen Respekt zu erweisen.

Der Vorhang als sinnbildendes Element eines Theaters ermöglicht die Trennung und Verbindung von unterschiedlichen Situationen. Als öffnendes und schliessendes Element an der Fassade ermöglicht der Vorhang somit den Widerspruch - einladend mit solitärem, städtebaulichem Ausdruck.

Der Vorhang bedient sich einer weiteren, bewusst von uns gewählten Funktion; die der Theatralik. Diese wird in 4 Akten gegliedert, um dem Besucher des Theaters mehr als nur die gekaufte Vorstellung zu bieten.

AKT 1°: Von aussen betrachtet wird das Gebäude durch den Vorhang selbst zur Bühne. Der Vorhang ist geöffnet. Man ist gespannt auf das Ankommen, da man die innere Struktur des Gebäudes von weitem erkennt. 

 

AKT 2°: Man tritt in die Ankunftshalle und begibt sich nach oben in das vollverglaste Foyer. Da der Vorhang oben ist, wird vor der eigentlichen Vorstellung die Luzerner Altstadt die Bühnenkulisse.

 

AKT 3°: Der Vorhang senkt sich an der Fassade und deutet auf den Beginn der eigentlichen Vorstellung im Zuschauersaal hin.

 

AKT4°: Der krönende Abschluss bildet die Aussicht auf dem Dach. Unter dem Dachvorhang, über der Stadt.

 

Dieses Wechselspiel führt zu der anfänglich erklärten Grundidee, dass das Gebäude mehr leisten muss als nur das Beinhalten der eigentlichen Bühne; die Interaktion mit der Stadt und deren Bevölkerung.

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